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CHAMPIONS OHNE GRENZEN

Fußball verbindet

Mehr Informationen 
finden Sie hier:

championsohnegrenzen.com

Die Initiative setzt auf die integrative Kraft des Fußballs – Geflüchtete engagieren sich ehrenamtlich als Fußballtrainer.

Jeden Mittwochnachmittag ist es soweit: Dann trifft sich auf dem Sportplatz des FSV Hansa 07 in der Kreuzberger Wrangelstraße eine bunt gemischte Truppe, um Fußball zu spielen: das Refugee-Team des gemeinnützigen Vereins CHAMPIONS ohne GRENZEN. Iraner sind ebenso dabei wie Syrer, Afghanen, Malier, Kameruner oder Gambianer. Auch Berliner spielen mit – als Trainerinnen und Trainer. Denn CHAMPIONS ohne GRENZEN, kurz CHoG genannt, hat es sich zum Ziel gesetzt. „Begegnungsmöglichkeiten zwischen Geflüchteten und der Aufnahmegesellschaft zu schaffen“ und so „zur Etablierung einer nachhaltigen Berliner Willkommenskultur beizutragen“. Etwas salopper formuliert: Die Initiative bringt Menschen unterschiedlicher Nationalitäten zusammen. Sie hilft, Vorurteile gegenüber Asylsuchenden abzubauen und ebnet Geflüchteten den Weg in den Alltag und die Gesellschaft. CHoG e nutzt dafür ein bewährtes Mittel: die verbindende Kraft des Sports.

„Begegnung über den Sport spielen bei uns im Verein eine große Rolle“, erzählt Carolin Gaffron, Initiatorin und Gesamtleiterin vom CHoG. „Das Fußballspielen hilft den Geflüchteten, den Kopf freizubekommen, das Heim und ihre Situation für ein paar Stunden zu vergessen. Auf dem Platz finden sie wieder zu Selbstbewusstsein – und auch neue Freunde.“

Seit 2017 bietet CHoG den Geflüchteten im Rahmen des Projekts „start2coach“ auch Trainer*innen-Workshops an. Im Tandem werden sie von erfahrenen CHoG-lern an den Alltag als Trainerin oder Trainer und die damit verbundenen Verantwortlichkeiten herangeführt. Das schafft Integration: Mohammed etwa wurde vom Spieler zum Kids-Trainer und Referenten für Bildungsprojekte bei CHoG. Solche „Mittler“ sind wichtig – für das Team und die Gesellschaft. „Viele Geflüchtete, die zu uns kommen, wollen spielen. Sie konnten bisher aber nicht den Weg in den Verein finden. Wir begleiten sie – auch in den Alltag hinein“, erläutert Carolin Gaffron. Gern geben die Geflüchteten ihrer neuen Umgebung auch etwas zurück: Im CHoG-Projekt „Begegnung macht Schule“ etwa gingen junge Spielerinnen und Spieler in Berliner Schulklassen und erzählten von ihren Erfahrungen und ihrer Flucht.

Etwas schwieriger für den Sport zu begeistern sind geflüchtete Frauen und Mädchen. Obwohl es bei CHoG ein offenes Ladies-Team für geflüchtete Frauen ab 16 Jahren gibt. „Ladies werden bei uns immer gesucht. Sowohl Spielerinnen als auch Trainerinnen“, sagt Carolin Gaffron und ergänzt. „Man braucht absolut keine Vorkenntnisse, um mitzumachen. Jede und jeder kann einfach kommen und mitspielen. Es geht bei uns um den Spaß an der Sache, nicht um Leistungsdruck.“ Und so treffen sich bei CHAMPIONS ohne GRENZEN Männer wie Frauen jede Woche auf dem Platz und bolzen miteinander –– so sicher wie der Ball rund ist.

INTERVIEW